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Wie Tür-zu-Tür- Service gelingen kann
"Mobility as a Bürgerservice – nachhaltig, intelligent und überall verfügbar" lautete das Thema auf dem diesjährigen International Bus Forum, ausgerichtet vom Deutschen Verkehrsforum (DVF).
Micro-Mobility-Lösungen wie Sharing-Tretroller oder -Fahrräder können den klassischen ÖPNV ergänzen und für eine bessere Anbindung der letzten Meile sorgen – wenn sie von den lokalen ÖPNV-Aufgabenträgern in den Konzepten mitgedacht und tariflich sowie vertrieblich integriert würden, sagte Jochen Schlei, CEO von SRP Consulting. Sebastian Storch, Associate Director bei Umlaut, ergänzte, dass es für ein besseres Kundenerlebnis auch höherer Investitionen in die digitale Infrastruktur bedürfe. Mittel dürften nicht nur in die Organisation solcher Modelle im „Backend“ fließen. Roland Werner, Senior Director Public Policy bei Uber, warb dafür, auch Fahrtangebote seines Unternehmens als Last-Mile-Zubringer zum ÖPNV miteinzubeziehen.
Um den ÖPNV in Gänze zu einem „nachhaltigen, smarten und überall verfügbaren Bürgerservice“ zu machen, ist auch die Modernisierung von Betrieb und Vertrieb der konventionellen Verkehrsträger erforderlich. Im Rahmen der Umrüstung der Busflotte seines Unternehmens auf E-Busse plane man perspektivisch, zehn statt aktuell sechs Betriebshöfe zu nutzen, so Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Es gehe dabei um 1.700 Busse in der Stadt, ergänzte die Staatsekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Meike Niedbal. Auch Berlin denke über den Einsatz von 50 Meter langen Straßenbahnen nach, um die Kapazität zu erhöhen, sagte Guido Schötz, Mitarbeiter bei der Senatsverwaltung.
Ideen für mehr Attraktivität
Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), betonte, wie wichtig ein einfacher Zugang zum ÖPNV für seine Attraktivität sei. Gäbe es ein deutschlandweites Ticket – ein solches verhandeln Bund und Länder aktuell –, würden viele Produkte der aktuellen regionalen Verbünde obsolet werden. Meike Jipp vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigte anhand von Analysen zum temporären und ebenfalls bundesweit gültigen 9-Euro-Ticket, dass günstige und leicht verständliche Angebote im ÖPNV eine breitere Zielgruppe erreichen als reguläre Aboangebote.
Konkrete Entwicklungen für einen attraktiven ÖPNV präsentierten verschiedene Unternehmen in Produkt-Pitches: Alexander Stucke von der QUANTRON AG präsentierte die Gesamtlösung seines Unternehmens für die Umstellung auf alternative Antriebe – auch für kleinere Busbetreiber. Stefanie Böger von der HÜBNER-Gruppe zeigte ein Lenksystem für mehrgelenkige High-Capacity-Busse für bis zu 300 Fahrgäste. Werner Engel von der ZF Group stellte ein autonomes Fahrzeug vor, das sein Unternehmen aktuell entwickelt – bis zu einem groß- flächigen Einsatz der Technologie dürfte seiner Ansicht nach allerdings noch einige Zeit vergehen.