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Solarstrom aus ungenutzter Fläche zwischen den Schienen

Mit einer patentierten Lösung will das Schweizer Unternehmen Sun- Ways zu einer umfangreichen Produktion von sauberem und lokalem Strom beitragen. Die Technologie zielt darauf ab, den „ungenutzten“ Raum zwischen den beiden Schienen eines Bahngleises zu nutzen. Die herausnehmbaren Solarpaneele werden mechanisch platziert, ohne den Bahnverkehr zu unterbrechen. Für notwendige Wartungsarbeiten können diese einzeln wieder entnommen werden.

„Die Idee ist nicht neu, und es gibt bereits Initiativen, die versuchen, diese Art von Oberfläche zu nutzen“, heißt es von Sun-Ways. Die Paneel-Entwicklung ihres Unternehmens sei jedoch die einzige, die mit ihrem herausnehmbaren System den technischen Zwängen, die durch die Wartungsanforderungen der Bahninfrastruktur auferlegt werden, gerecht werden kann.

Prototypenentwicklung

Nach dem mechanischen Entwurf, der in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut der EPFL in Lausanne und mit Unterstützung von Innosuisse, dem Verein Alliance und Venturelab durchgeführt wurde, geht das Projekt nun in die Phase der Prototypenentwicklung der technischen Elemente, die es ermöglichen, Photovoltaikpaneele zwischen den Schienen zu installieren. Diese Elemente sind der Kern der Entwicklung, denn die gesamte Anlage wird in der Werkstatt vormontiert und dann auf einen Spezialzug verladen, der die Photovoltaik-Paneele wie einen Teppich zwischen den Schienen ausrollt. Das Besondere an dieser Technologie ist, dass die Anlage jederzeit ganz oder teilweise entfernt werden kann, um Wartungsarbeiten an den Gleisen, wie Stopf-, Putz- oder Schleifarbeiten, durchzuführen; anschließend werden die Solarpaneele wieder an ihren Platz gestellt.

In einem Pilotprojekt auf einem 100 Meter langen Abschnitt des Schienennetzes der Neuenburger Verkehrsbetriebe transN in der Nähe des Bahnhofs Buttes wird die Technologie seit Mai getestet. Das Schweizerische Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) in Neuenburg führt die Analysen durch, um die Widerstandsfähigkeit der Solarpaneele in dieser neuen Umgebung zu bewerten. An dem Projekt, das nach den Anga- ben von Sun-Ways mit einem Budget von 400.000 Schweizer Franken (CHF) ausgestattet ist, sind die Unternehmen transN, Scheuchzer, Romande Energie, Viteos, DG Rail, RM voie ferrée, Mec- cad und GESTE Engineering beteiligt, die Genfer Industriedienste unterstützen es durch einen finanziellen Beitrag von 100.000 CHF aus dem Vitale-Innovationsfonds.

Solarpanel zwischen den Schienen.

Im Pilotprojekt werden auf 100 Metern 50 Photovoltaikpaneele verlegt. Foto: Scuderi Marketing Services