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Wasserstoff im Personen- wie Güterverkehr

Wasserstoff als Antriebsenergie wird zunehmend getestet. Gleich drei Erprobungsträger waren auf der diesjährigen InnoTrans zu sehen, ein Serienfahrzeug wurde live im Betrieb vorgestellt.

Der polnische Schienenfahrzeughersteller Pesa und der polnische Mineralölkonzern und Tankstellenbetreiber PKN Orlen zeigten ihre Rangierlok mit einem Brennstoffzellenantrieb. Die Rangierlok SM42-6D ist ein Umbau einer Dieselrangierlok vom Typ SM42. Sie wurde mit einer Brenn- stoffzelle von Ballard ausgestattet. Die 70 Tonnen schwere Lok hat ihre vier Fahrmotoren à 180 Kilowatt behalten. Die Lok soll ab 2025/26 auf dem Werkgelände von Orlen eingesetzt werden.

Unterschiedliche Triebwagen-Konzepte

Sehr unterschiedlich waren die Konzepte der zwei ausgestellten Wasserstoff-Triebwagen. Der Flirt H2 der Stadler Rail Group, Bussnang, für die USA hat die gesamte Wasserstofftechnik sowie die Batterien in dem mittig angeordneten, neun Meter langen „Powercar“ untergebracht – die Fahrgastbereiche in den Endwagen, die dem elektrischen Flirt entsprechen, sind dadurch mit einem langen dunklen Schlauch als Gang verbunden. Der Flirt H2 als Einzelstück soll 2024 in Kalifornien in den Einsatz gehen. Die Reichweite beträgt laut Stadler für einen Tagesbetrieb knapp 500 Kilometer. Anders der Mireo Plus H der Siemens Mobility GmbH: dieser hat die Technik unterflur und auf dem Dach. Aber auch hier entspricht der Zug weitgehend den serienmäßig hergestellten Mireo- Triebzügen für Oberleitungsbetrieb.

Im Fahrgastbetrieb in Norddeutschland

Alstom hat seinen Wasserstoffzug iLInt 54, der bereits in Norddeutschland im Fahrgastverkehr eingesetzt wird, nicht auf dem Messegelände ausgestellt. Alternativ bot der französische Konzern an drei Messetagen insgesamt sechs Fahrten in Berlin, zwischen Spandau und Ostbahnhof, an.

Vernetzte Akteure rund um Wasserstoff

Wasserstoff wird als künftiger Energieträger hoch gehandelt – nicht nur in der Bahnbranche, sondern für zahlreiche Anwendungen in Industrie und Mobilität. Die Messe Berlin trägt der Dynamik mit dem Wasserstoffprojekt „Global Hydrogeneration“ Rechnung. Mit Kommunikation und Networking will die Initiative „die gesellschaftlich relevanten Akteure im Bereich Wasserstoff zusammenbringen“, heißt es bei der Messe Berlin. Den ersten Auftritt gab es auf der Luftfahrtmesse ILA im Juni. Nun war Global Hydrogeneration auf der InnoTrans vertreten.

Eine Wasserstoff-Lok auf dem Freigelände der InnoTrans.

Foto: DVV Media